Die Palliativbetreuung

Einen Menschen, der sich im fortgeschrittenen Stadium einer Krankheit befindet, der Palliativbetreuung anvertrauen, bedeutet nicht, ihn dem Tod zu weihen, wie viele Menschen irrtümlicherweise meinen, sondern alles zu tun, um seine Lebensqualität zu verbessern.

Aus strenger medizinischer Sicht steht in der Palliativbetreuung nicht mehr die Krankheit im Vordergrund, sondern ihr Schwerpunkt liegt in der Überwachung der Symptome. Die palliative Betreuung der Kranken zielt vor allem darauf ab, die Schmerzen und andere Symptome von chronischen unheilbaren Krankheiten zu lindern, den letzten Lebensabschnitt der Patienten/Patientinnen menschenwürdig zu gestalten und die Lebensqualität, sowohl der Patienten/Patientinnen, als auch ihrer Familienangehörigen zu verbessern. Jede/r, die/der sich im fortgeschrittenen Stadium einer Krankheit befindet, hat Anrecht auf eine angemessene Behandlung entweder in einer geeigneten Struktur (Hospiz) oder zu Hause. Wichtig ist eine Betreuungskontinuität, um den Patienten/Patientinnen Sicherheit verleihen zu können, aber auch den Familienangehörigen Unterstützung anzubieten.

Bei Hospizen handelt es sich entweder um spezialisierte und effiziente Krankenhausabteilungen, oder dem Krankenhaus angegliederte Strukturen, die auch mit Zimmern für Angehörige ausgestattet sind.

Der/die Kranke kann sich aber auch für eine Betreuung zu Hause entscheiden. In diesem Fall wird ihm/r eine Hausbetreuung zugesichert. Es ist aber besser, wenn der/die Kranke nicht allein lebt und von einer Angehörigenperson mit betreut wird. Es sind regelmäßige Hausbesuche durch ein Ärzteteam vorgesehen.

Die Entscheidung für das Hospiz oder die Betreuung zu Hause hängt von den Bedürfnissen des/r Kranken, von der Sensibilität der Familie, aber auch von der Verfügbarkeit geeigneter spezialisierter Strukturen in der eigenen Provinz ab.

In Südtirol gibt es zwei Hospize: eine Palliativstation am Zentralkrankenhaus Bozen mit 11 Betten für einen stationären Aufenthalt plus1 Bett für die teilstationäre Betreuung unter der Leitung von Dr. Massimo Bernardo und die Privatklinik Martinsbrunn in Meran mit 12 Betten unter der Leitung von dr. Reza Dadvar.

In letzter Zeit hat die Vereinigung “Il Papavero - der Mohn” auf Grund der hohen Nachfrage an Betten 25.000 Unterschriften für die Errichtung einer neuen Palliativstation gesammelt. Die Caritas Hospizbewegung in Bozen bietet schwerkranken und sterbenden Menschen sowie deren Angehörigen Beistand an, verfügt aber über keine Betten.
Nützliche Adressen:

Hospiz Bozen, Geriatrie 3, Gebäude W, Palliativstation, Tel.: 0471/908501,  E-Mail: palliativmedizin@ssbz.it ;

Hospiz Meran: Palliativstation Martinsbrunn, Privatklinik Martinsbrunn, Tel.: 0473/205660, E-Mail: info@martinsbrunn.it